Buchempfehlung: Food for future

Was dürfen wir noch essen, damit wir Menschen noch möglichst lange auf diesem Planeten überleben können? Wie können wir noch kochen, wenn wir nicht mehr alle Lebensmittel verwenden wollen und sollten, die theoretisch verfügbar sind? Wie kochen wir für unsere Zukunft? Diesen Fragen widmet sich Martin Kintrup, der das Kochbuch „Food for future“, erschienen im Südwest-Verlag, geschrieben hat. 

 

 

Mit „Food for future“ hatte er den Anspruch, ein nachhaltiges, klimafreundliches und leckeres Kochbuch zu veröffentlichen und somit einen viel weitsichtigeren Fokus gelegt als nur bis zur nächsten Mahlzeit. Ein Konzept, das mir jedenfalls schmeckt.

Schon zu Beginn steht ein Saisonkalender, in dem man nachlesen kann, welches Obst und Gemüse wann Saison hat. Wer nicht sowieso schon immer auf dem regionalen Wochenmarkt einkauft, bekommt so ein Gefühl dafür, dass es nicht gerade selbstverständlich ist, das ganze Jahr über Erdbeeren kaufen zu können. Außerdem gibt es Tipps, wo man nachhaltig einkaufen kann.

Und dann folgt natürlich das Schönste: die Rezepte.

Was mich überrascht hat: es finden sich nicht nur vegane oder vegetarische, sondern auch einige (wenige) Fleischgerichte in dem Buch. Hier betont Martin Kintrup, dass er bewusst eine kleine Fleischmenge bzw. Wildfleisch verwendet hat. Seiner Meinung nach ist dies ein Weg nicht zu dogmatisch, aber auch nicht zu verschwenderisch mit Fleisch umzugehen.

Somit findet sich auf der einen Seite ein Rezept für Wildschweinragout, direk
t danach eines für vegane Thymian-Nuss-„Butter“. Zwischendurch gibt es lehrreiche und zugleich spannende Informationen. Wusstet ihr zum Beispiel, dass die Europäer im Jahresdurchschnitt 23 Kilogramm Fisch pro Kopf konsumieren?

Einen kleinen Beigeschmack haben die Texte allerdings schon. Denn einerseits informiert Kintrup darüber, dass 70 Prozent der Treibhausgasemissionen aus unserer Ernährung auf die Produktion tierischer Erzeugnisse zurückzuführen sind und drei Viertel der weltweiten Sojaernte für Tierfutter verwendet werden, andererseits steht direkt auf der nächsten Seite ein Rezept mit Lamm.

Zum Design: Ich persönlich bin Fan von Fotos. Die gibt es hier leider aber nicht zu jedem Rezept. Wenn ich etwas koche, wüsste ich gerne schon vorher, wie es ungefähr aussieht. Natürlich sieht nicht immer alles so aus wie auf den perfekt dekorierten Fotos, aber wenigstens einen kleinen Eindruck habe ich schon gerne im Voraus. Die Fotos, die es aber gibt, sind schön gemacht.

Mein Lieblingskapitel ist „Best of the rest“ mit Verwendungsmöglichkeiten und Inspirationen für übriggebliebene Reste. Durch die Idee, nachhaltig und klimafreundlich zu kochen, enthalten die meisten Rezepte außerdem keine exotischen Zutaten. Alles, was verwendet wird, lässt sich einfach beim regionalen Einkauf finden – so wie ich es auch am liebsten mag.

Was mir an „Food for future” außerdem gut gefallen hat: es gibt immer mal wieder einige Mantras wie zum Beispiel „Größtenteils regionale Produkte einkaufen“ oder „Reste clever weiterverwenden“, aber am liebsten gefällt mir „Nicht dogmatisch sein und bei Ausrutschern nicht gleich alles infrage stellen.“

Zum Schluss gibt es dann noch Informationen über Gemüse. Klingt langweilig, ist es aber nicht. Zum Beispiel zu Meerrettich, Rhabarber oder Rüben habe ich einiges erfahren können.

Was ebenfalls eine Rolle spielt, ist das Haltbarmachen von Lebensmitteln. Hier gibt es wieder Rezepte und praktische Tipps.

Insgesamt kann ich „Food for future“ also definitiv weiterempfehlen!

Viel Spaß beim Lesen!

 

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